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Ist eine vegetarische Ernährung richtig für Sie?

Vorsicht! Vegetarische Ernährung ist für viele ideal. Aber nicht für jeden!

(Nähere Einzelheiten, wie wahrscheinlich es ist, dass Sie sich ohne Probleme vegetarisch ernähren können, finden Sie am Ende des Artikels Die Ernährungstypen und das Synergie-System)

Nicht für jeden ist eine vegetarische Ernährung auf Dauer das Richtige

Lassen Sie mich erst meine eigene Geschichte kurz erzählen: Ich bin mit der ganz normalen deutschen Kost aufgewachsen. Meine Ernährung: Eine gut gemischte Nahrung aus dem Supermarkt. Mit entsprechendem Zuckerkonsum. Und all den anderen üblichen kleinen Sünden. Pro Tag trank ich zum Beispiel zeitweise über einen Liter Cola.

Meine Ernährung hat meiner Gesundheit nicht viel geholfen. Immer war ich anfällig für Erkältungen. Meistens schlapp, wenig Energie. Nun ja, das kommt häufiger vor bei dieser Ernährung.

Doch kaum war ich zu Hause ausgezogen, wurde ich zum strengen Vegetarier. Nur mit besten biologischen Lebensmitteln, so weit es eben ging. Die Ernährung sehr bewusst zusammengestellt und darauf geachtet, genug komplettes Eiweiß zu haben. So viel Rohkost wie möglich. Zucker und ähnliche Gifte waren tabu. Und sind es natürlich heute noch.

Anfangs ging es mir damit blendend

Die ersten Jahre ging es mir damit blendend, meine Erkältungen verschwanden. Ich hatte wieder Energie. Fühlte mich vitaler.

Leider hielt diese gute Zeit nur zwei Jahre lang. Dann bekam ich trotz dieser tollen Ernährung langsam wieder Probleme - und viel stärkere als vorher. Damals dachte ich aber noch nicht daran, dass es mit der Ernährung zu tun haben könnte. Ich war lange davon überzeugt, dass ich mich ideal ernähre.

Heute sind mir die Zusammenhänge klar. Nach 25 Jahren.

Insgesamt habe ich mich dann fast 15 Jahre lang streng vegetarisch ernährt. Trotzdem es mir immer schlechter ging. Ich wurde langsam richtig krank.

Warum ich trotzdem weiter als Vegetarier gelebt habe und immer noch andere dazu überreden wollte? Schließlich war ich ja überzeugt, dass ich damit nach wie vor meiner Gesundheit den besten Dienst erweisen könnte. Und kam nicht auf den Gedanken, dass die Ernährung der Grund für meine Probleme wäre.

Ich hatte die Verschlechterungen auf anderes zurückgeführt. Denn die ersten Jahre war es mir dabei ja wirklich gut gegangen. Wie sollte die gleiche Ernährung jetzt meine Gesundheit verschlechtern?

Ich wusste es aber auch nicht besser, bis vor ein paar Jahren. Da hörte ich von einer bahnbrechenden neuen Methode zur einfachen Bestimmung des Ernährungs- oder genauer des Stoffwechseltyps. Seitdem weiß ich, was ich falsch gemacht habe.

Es gibt gute Gründe für eine vegetarische Ernährung

Und außerdem war ich ursprünglich nicht nur für meine Gesundheit zum Vegetarier geworden. Da waren ja auch noch meine ökologischen, ethischen und spirituellen Ideale.

Es besteht da kein Zweifel. Die normale Viehzucht braucht viel Energie und Rohstoffe. Und sie richtet mehr ökologische Schäden als der Anbau von Getreide und Gemüse an.

Wesentlich mehr Menschen können bei gleichem Aufwand vegetarisch ernährt werden. Und ich fand es ethisch nie gut vertretbar, viele Tiere zu töten, nur damit ich leben kann.

Dann war da noch meine spirituelle Entwicklung. Schließlich wusste ich von meinen indischen Lehrern: spirituelle Entwicklung und vegetarische Ernährung gehören zusammen. Wenn ich Fleisch esse, kann ich meine spirituelle Entwicklung gleich abschreiben. Dachte ich damals.

Inzwischen bin ich skeptisch geworden, ob meine Lehrer von damals wirklich Recht hatten. Vielleicht galt ihre Behauptung nur für Indien? Denken Sie nur an die Indianer der nordamerikanischen Steppe, die trotz ihres Fleischkonsums spirituell weit entwickelt waren. Aber das ist eine andere Geschichte.

Es kommt auf den Stoffwechseltyp an

Doch leider musste ich all diese guten Ideale vor einiger Zeit über Bord werfen. Mir ging es immer schlechter. Und dann hörte ich von dieser Methode zur Bestimmung der unterschiedlichen Stoffwechseltypen. Seitdem ich mich an die Empfehlungen für meinen Typ halte, geht es mir immer besser.

Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich habe mich nicht nur vegetarisch ernährt. Mehr als 10 Jahre lang habe ich außerdem als Heilpraktiker intensiv mit der Lehre vom Säure-Basen-Haushalt und mit Entsäuerungsmethoden gearbeitet und darüber sogar ein Buch geschrieben. Bei dieser Lehre geht es darum, dass viele Krankheiten durch zu viel Säure in den Nahrungsmitteln ausgelöst werden.

Diese Säure stammt unter anderem aus einer zu fleischreichen Ernährung und daher wird zur Therapie eine sehr eiweiß- und vor allem fleischarme Ernährung empfohlen. Was die Lehre vom Säure-Basen-Haushalt und ich damals immer übersehen haben: "Zu fleischreich" ist ein sehr relativer Begriff. Für manchen ist ein wenig Fleisch schon zu viel, für andere wird es erst zu viel, wenn es sehr viel Fleisch wird. Auch das hängt wieder vom Stoffwechseltyp ab.

Und noch etwas haben wir übersehen bzw. nicht gewusst: Es gibt sogar Stoffwechseltypen, deren Stoffwechsel auch aus Nahrungsmitteln viele Säuren produziert, die für die meisten Menschen basenüberschüssig wirken.

Was wir vor allem immer wieder übersehen haben: Manche Menschen kamen mit unseren Empfehlungen einer säurearmen Ernährung nicht gut zurecht und wurden damit keineswegs langfristig gesünder.

Nicht umsonst gibt es in dieser Lehre über den Säure-Basen-Haushalt viele Widersprüchlichkeiten. Inzwischen habe ich verstanden, wo sie herstammen: Je nach Stoffwechseltyp wird ein Nahrungsmittel im Körper entweder basenüberschüssig oder säureüberschüssig verstoffwechselt. Es kommt nicht nur auf den Gehalt an Säuren und Basen im Nahrungsmittel an, sondern vor allem auf den Stoffwechsel, der das Nahrungsmittel verarbeitet.

Wie gesagt, es gibt viele Gründe, die für eine vegetarische Ernährung sprechen. Ökologische, ethisch-moralische, ökonomische und vielleicht auch spirituelle. Aber gibt es auch gesundheitliche Argumente für eine vegetarische Ernährung?

Ja, natürlich gibt es die! Das hatten mir schon meine Erfahrungen mit dem Säure-Basen-Haushalt gezeigt.

Aber jetzt wird es doch etwas komplizierter

Aber genau hier wird es kompliziert. Die Frage ist nämlich falsch gestellt. Eigentlich müsste sie heißen: Gibt es gesundheitliche Argumente, die dafür sprechen, dass sich jeder Mensch vegetarisch ernähren sollte?

Und dann sieht die Antwort ganz anders aus.

Denn stellen Sie sich nur mal für eine Minute vor, dass wir alle unterschiedlich sind. Dass wir zum Beispiel nicht alle gleich aussehen, nicht die gleichen Fingerabdrücke haben, nicht gleich große Organe, nicht alle das gleiche essen müssten, nicht alle die gleiche Haarfarbe haben und uns auch in vielem anderen unterscheiden würden.

Hoppla, ja klar unterscheiden wir uns in all diesen Punkten. Nur in einem angeblich nicht, nämlich, dass wir alle das gleiche essen sollten, weil es angeblich eine Ernährung geben soll, die für all diese unterschiedlichen Menschen gleichermaßen ideal ist.

Stellen Sie sich statt dessen jetzt mal vor, dass es wirklich ganz unterschiedliche Stoffwechseltypen gibt. Solche, für die vegetarisch gut ist und solche, für die es nicht gut ist.

Sind die Vorteile der vegetarischen Ernährung nur durch Fleischverzicht bedingt?

Was passiert dann mit Ihrer Sicht der Zusammenhänge? Doch betrachten wir erst mal, wie es bei so vielen zu der Meinung kommen konnte, vegetarisch sei für jeden ideal.

Viele Menschen, die an sich vom Typ her Vegetarier sind, wachsen mit normaler deutscher Kost - also auch mit viel Fleisch und Wurst - auf und sind damit nie so richtig gesund. Dann kommen sie irgendwie dazu, sich vegetarisch zu ernähren. Und prompt geht es ihnen besser. Für Jahre und Jahrzehnte.

Aber muss diese Ernährung dann gleich für alle Freunde und Verwandte gut sein? Nein, nicht wenn es wirklich verschiedene Stoffwechseltypen gibt. Für Sie ist diese Ernährung gut, für Ihre Schwester vielleicht nicht.

Zumindest haben Sie aber für sich selbst das Richtige gefunden.

Tragischer sind die Fälle, in denen die vegetarische Ernährung nur scheinbar das Richtige ist. Für einige Zeit hilft. In Wirklichkeit aber auf Dauer schadet. Wie bei mir.

Nehmen wir nur mal einen deutschen Ottonormalerverbraucher als Beispiel. Wie die meisten - und wie ich in meiner Jugend - hat er sich sehr gemischt ernährt, mit Kartoffeln und Gemüse, Fleisch, Wurst und Fisch, Milch und Käse. Mit frischem und mit Fertiggerichten. Mit Kuchen und mit Gebäck. Oft mit ziemlich viel Zucker und vielleicht einigem an Alkohol und Zigaretten. Hat vor allem in Supermärkten eingekauft und ab und zu im Restaurant gegessen. Oder auch mal ´ne Currywurst oder einen Hamburger . . .

Das übliche eben. So, wie sich über 90% der Deutschen ernähren.

Nicht, dass es ihm dabei unbedingt gut ging. Langsam merkt er, dass es im Lauf der Jahre mit der Gesundheit stetig bergab geht. Und will was dafür tun, damit es ihm wieder besser geht.

Er hört davon, wie gesund eine vegetarische Ernährung wäre. Liest vielleicht einen Artikel oder ein Buch darüber. Informiert sich, wie man sich am besten vegetarisch ernähren sollte. Und wendet das gelernte an.

Und prompt geht es ihm besser. Tag für Tag besser. Von nun an ist er bekehrt und wird auf die Vorzüge dieser Ernährung schwören.

Aber Vorsicht! Was ist wirklich passiert?

Mit fremden Federn geschmückt

Wer sich vernünftig nach den Regeln der vegetarischen Ernährung ernährt, macht ja in Wirklichkeit viel mehr, als einfach nur Fleisch und Fisch vom Speisezettel zu streichen.

Gleichzeitig wählt er ab jetzt vorzugsweise gesunde Nahrungsmittel. Er wird zum Beispiel eher solche aus biologisch-ökologischem Anbau wählen, nicht die aus Intensivlandwirtschaft. Was hat er davon? Jetzt bekommt er mehr Vitamine, Mineralien und Enzyme als früher, viel vitalere Nahrung. Und wesentlich weniger Schadstoffe wie Pestizide, Herbizide und andere Chemikalien.

Wahrscheinlich isst er mehr Rohkost. Auch dadurch erhält er mehr dieser wertvollen Nährstoffe. Vielleicht hat die Rohkost zusätzlich noch eine vorteilhafte "Nebenwirkung": Rohkost regt den Stuhlgang an (nach einiger Zeit kann zu viel Rohkost selbst neue Probleme schaffen, wenn sie bei einem bereits trägen Darm im Übermaß gegessen wird, aber das ist ein Problem der Darmgesundheit, nicht der Rohkost).

Verstopfung ist ein weit verbreitetes Problem. Die Verkaufszahlen für Abführmittel belegen es. Sie ist nicht nur unangenehm. Durch die lange Verweildauer der Speisereste im Darm können auch verstärkt Gifte entstehen und in den Körper gelangen, die sehr schädlich sind und mit zu einer schlechteren Gesundheit führen.

Klar ist jedenfalls, dass Rohkost oft hilft, Verstopfung zu beseitigen. Sie fühlen sich leichter und befreit. Und sind weniger durch Gifte belastet.

Wahrscheinlich isst er auch mehr Ballaststoffe. Vollkorn ist bei den meisten Vegetariern die Devise. Je mehr Ballaststoffe, um so besser. Und in der Tat, Ballaststoffe haben viele Vorteile. Unter anderem helfen sie wie die Rohkost gegen Verstopfung. Und Vollkornprodukte enthalten allgemein mehr Nährstoffe als Weißmehlprodukte. Sie haben im Übermaß genossen zwar auch ein paar Nachteile, aber darum soll es hier nicht gehen. Jedenfalls helfen auch sie, die leidigen Folgen der Verstopfung in den Griff zu bekommen.

Alleine die Meidung der Genussgifte hilft bereits eine ganze Menge

Was hat unser Ottonormalverbraucher in der Zwischenzeit wahrscheinlich noch verändert? Sein Zuckerkonsum ist drastisch gesunken. 78,8% der Vegetarier essen höchstens einmal alle 14 Tage Zucker, die meisten von ihnen sogar nie. Und vor der Umstellung?

Die Angaben schwanken etwas, aber der normale Deutsche führt sich Tag für Tag zwischen 100g und 160g Zucker zu. In Kaffee und Tee, Schokolade, Plätzchen und Kuchen. In Limonaden und Colagetränken. Versteckt in Ketchup, Dosenfrüchten und -gemüsen, in Wurst und Fertiggerichten. Schauen Sie mal auf´s Etikett.

Und das, obwohl es sich inzwischen eigentlich rumgesprochen haben müsste, wie ungesund Zucker ist.

Wenn jetzt also der Zuckerkonsum drastisch bei unserem Beispiel-Vegetarier sinkt, ist es da ein Wunder, dass es ihm auch aus diesem Grund erst mal viel besser geht?

Wie sieht es mit den anderen Genussgiften aus? 80% der Vegetarier halten Kaffee - und sogar schwarzen Tee - für ungesund. Nur 20% der Vegetarier trinken eines dieser Getränke täglich. Statt dessen sind Kräutertees, Wasser und Fruchtsäfte angesagt. Wenn unser Beispiel-Vegetarier diesem Trend folgt, geht es ihm auch dadurch besser.

Beim Alkohol ist es ähnlich. 70% trinken selten oder nie Bier oder Wein, 90% trinken sogar seltener als alle 14 Tage Spirituosen.

Beim Genussgift Zigaretten schneiden die Vegetarier auch besser ab. Während im Bundesdurchschnitt 37% regelmäßig rauchen, sind unter den Vegetariern nur 10% dieser Sucht verfallen. Zumindest stehen die Chancen also ganz gut, dass auch unser Beispiel das Rauchen aufgibt, weil er wirklich etwas für seine Gesundheit machen will. Klar, dass es ihm dann auch dadurch besser geht.

Mit etwas Glück wird auch das ganze Essverhalten besser.

Gut gekaut ist halb verdaut

Schauen Sie sich mal beim Essen in einem Restaurant um. Die meisten essen viel zu schnell. Sind hektisch. Unterhalten sich beim Essen.

In den 20er Jahren gab es mal einen Herrn Fletcher, der berühmt wurde, weil er seine Patienten ganz einfach heilte, indem er sie ihre Speisen so lange kauen ließ, bis sie flüssig waren. Und damit die erstaunlichsten Heilerfolge erzielte.

Wenn Sie sich mal in einem Restaurant umschauen oder erst recht in der Mittagspause in einer Betriebskantine, sieht es da anders aus. Oft wird die Speise gerade mal so viel gekaut, dass sie geschluckt werden kann. Oft noch mit einem kräftigen Schluck aus dem Glas, damit es besser rutscht. Trinken beim Essen. Überhaupt eine ungesunde Angewohnheit. Da kann ja kaum noch die Verdauung richtig funktionieren.

Schlecht gekaut und dann runtergespült. Dass dann das Verdauungssystem die Nahrung nicht voll aufschließen kann und viele Nährstoffe deshalb nicht genutzt werden können, ist den wenigsten bewusst. Die meisten haben keine Zeit oder nehmen sich für´s Essen keine. Haben keine Zeit, ihr Essen überhaupt noch zu genießen.

Bei Vegetariern ist das oft anders. Sie sind sich viel bewusster, wie sie essen. Und auch, dass das Essen zu dem Wichtigsten überhaupt gehört, was man für die Gesundheit machen kann. Wenn man es richtig macht.

Oft wird auch zur falschen Zeit gegessen. Während es früher üblich war, mittags die Hauptmahlzeit zu essen, rückt heute das Abendessen mehr und mehr in den Mittelpunkt. Auch hier ist den wenigsten bewusst, wie schädlich das auf Dauer ist. Vegetarier haben davon schon eher mal gehört.

Vegetarier sind gesundheitsbewußter

Vegetarier sind insgesamt gesundheitsbewusster und wissen, dass sie neben ihrer Ernährung auch Nahrungsergänzungen brauchen. 85% der Vegetarier benutzen zusätzliche Präparate, um sich noch besser mit Nährstoffen zu versorgen. Alleine dies führt oft zu einer deutlichen Gesundheitsverbesserung.

Vegetarier treiben viel öfter Sport als andere. Ich darf mal zitieren: "Durch eine Kombination von Ernährungsumstellung und leichtem Ausdauersport wird meist eine wesentlich ausgeprägtere Veränderung der Gesundheit erreicht als durch eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten alleine."

Und weiter: "Verschiedene Befragungen von Vegetariern ergaben, dass sie insgesamt häufiger Sport treiben als der Bevölkerungsdurchschnitt. Bevorzugte Sportarten sind Radfahren, Gymnastik und Schwimmen und damit genau diejenigen Bewegungsformen, die derzeit von Sportwissenschaftlern empfohlen werden . . . In einer amerikanischen Studie bekundeten drei Viertel aller befragten Vegetarier, regelmäßig Sport zu treiben, während dies in einer Kontrollgruppe nur 6% waren. Deutsche Studien belegen, dass über 80% der Vegetarier sich mindestens einmal pro Woche sportlich betätigen, die Hälfte von ihnen sogar täglich."

Interessant aber auch ein paar Zeilen weiter: "Nur ein Fünftel der Befragten treibt gerne Sport. Sport hat damit bei den meisten Vegetariern weniger den Charakter eines Hobbies, sondern dürfte vielmehr als unumgänglicher Teil einer gesundheitsorientierten Lebensführung verstanden werden." (Zitate aus "Vegetarische Ernährung", C. Leitzman, Andreas Hahn, S. 255).

Vegetarier sind sich also sehr der Bedürfnisse ihrer Gesundheit bewusst und selbst wenn es ihnen keinen großen Spaß macht, tun sie was dafür.

Und so neigen sie auch seltener zu Übergewicht. Motiviert durch das starke Verlagen nach guter Gesundheit können sie auch ihren Appetit meist entsprechend zügeln. Obwohl man auch mit vegetarischer Ernährung übergewichtig werden könnte.

Die Veränderung vom Fleischesser zum Vegetarier bedeutet also meist viel mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Fassen wir mal kurz zusammen, was sich verändert hat:
 

Die Nahrungsmittel sind viel gehaltvoller als vorher. Enthalten mehr Vitamine, Mineralien, Enzyme und andere Mikronährstoffe, besonders, wenn sie aus biologisch-ökologischem Anbau stammen
Es wird mehr Rohkost gegessen, durch die unter anderem der Stuhlgang besser wird und Verstopfung beseitigt wird
Zusätzliche Ballaststoffe aus vollwertigen Nahrungsmitteln fördern ebenfalls die Verdauung
Der Konsum an Zucker und anderen Genussgiften wie Kaffee und Zigaretten sinkt drastisch
Das Essverhalten bessert sich
Nahrungsergänzungen unterstützen zusätzlich die Versorgung mit Mikronährstoffen
Die körperlichen Aktivitäten nehmen zu

Das Körpergewicht wird bewusster kontrolliert


Wenn Sie sich die lange Liste all dieser Veränderungen und Verbesserungen ansehen, fällt Ihnen sicher auf: Die Punkte haben eigentlich nicht viel damit zu tun, dass jetzt Fleisch weggelassen wurde.

Selbst mit Fleisch hätte viel verbessert werden können

Bessere Nahrungsmittel aus biologisch-ökologischer Landwirtschaft hätten auch vorher schon verwendet werden können. Und mehr Rohkost, mehr Ballaststoffe. Auf Zucker und andere Genussgifte hätte er jederzeit verzichten können, das Essen besser kauen können. Und so weiter.

Und damit wäre es ihm auch bereits wesentlich besser gegangen. Ob er das Fleisch weggelassen hätte oder nicht. Es ist also in Wirklichkeit nicht nur der Wechsel vom Fleischesser zum Vegetarier. Es ist auch der Wechsel von ungesünderen Nahrungsmitteln zu gesünderen.

Verstehen Sie mich nicht falsch. Je nach Stoffwechseltyp kann das Weglassen oder auch nur die Reduzierung von Fleisch bei der Besserung eine sehr wichtige Rolle spielen. Das bestreite ich keineswegs. Ich will aber hier auf etwas anderes hinaus:

Fleisch ist bei diesen Veränderungen nur einer von vielen Faktoren. Selbst wenn unser Beispiel-Vegetarier vom Typ her langfristig Fleisch braucht, wird es ihm kurzfristig bereits besser gehen, wenn er auch nur einige der oben genannten Punkte verändert.

Er weiss also erst mal gar nicht, ob es ihm besser geht, weil er Fleisch weggelassen hat oder ob es an einem oder mehreren der vielen anderen Punkte liegt, die er verändert hat.

Der Unterschied zwischen einer Heildiät und einer langfristig gesunden Ernährung

In gewissem Sinn hat die vegetarische Ernährung in einem solchen Fall die Eigenschaften einer Heildiät. Was ist unter einer Heildiät zu verstehen? Die meisten Heildiäten zeichnen sich dadurch aus, dass sie zumindest einige der oben genannten Punkte beachten, die sich in wenige Gruppen zusammenfassen lassen:
 

Vermeidung schädlicher und nährstoffarmer Nahrungsmittel und von Genussgiften

Verwendung guter und nährstoffreicher Nahrungsmittel

Veränderung des Essverhaltens

Veränderung des Lebensstils


Oft sind Heildiäten zusätzlich noch sehr kalorienarm, je nach Ziel der Diät. Sie sind aber immer zeitlich begrenzt und verfolgen bestimmte Ziele. Abnehmen. Reinigung und Entschlackung von Körper und Verdauungssystem. Milderung oder Beseitigung von Krankheiten.

Als typische Beispiele wären die Mayr-Kur, die Azidose-Diät oder ähnliche zu nennen. Heildiäten werden nur jeweils für einige Wochen im Jahr empfohlen. Weil von vornherein klar ist, dass sie nicht alle Nährstoffe enthalten, die nötig sind. Trotzdem fühlt man sich während und für einige Zeit nach der Heildiät meist besser - bis auf sogenannte Heilkrisen, aber das ist ein anderes Thema.

Ähnlich kann es auch bei der vegetarischen Ernährung sein. Obwohl sie nicht unbedingt für jeden Menschen die nötigen Nährstoffe in der richtigen Mengenrelation enthält - das hängt wieder vom Stoffwechseltyp ab - fühlt man sich durch sie besser, oft sogar einige Jahre lang.

Wie kam die vegetarische Ernährung zu ihrem guten Ruf?

Wie kommt es aber, dass die vegetarische Ernährung in so vielen Büchern von Therapeuten, Forschern und begeisterten Laien so oft empfohlen wird, wenn sie für manche Menschen langfristig doch nicht gut ist? Das hat vor allem zwei Gründe (neben der Tatsache, dass "vegetarisch" modern ist und sich Bücher zu diesem Thema gut verkaufen lassen).

Der erste Grund: Viele Therapeuten sehen in ihren Kliniken oder der Praxis: Wenn sich mein Patient auf eine vegetarische Ernährung umstellt, geht es ihm besser. Alle möglichen Probleme verschwinden. Vorher haben sie schon viel über die Vorzüge dieser Ernährungsform gehört und gelesen und die tägliche Erfahrung bestätigt es ihnen immer wieder: Vegetarisch ist gut.

Ist ja auch kein Wunder, denn wer sich früher durchschnittlich schlecht ernährt hat, für den wirkt es mindestens wie eine Heildiät. Und selbst wenn mal jemand dabei ist, für den es nicht gleich positiv ist, dann wird entweder eine Heilkrise oder ein anderes Problem vermutet. Die vegetarische Ernährung kann ja nicht Schuld sein, die hat doch schon "bewiesen", wie gut sie wirkt.

Der Therapeut ist also von vorn herein überzeugt, wie gut diese Ernährung ist und jedes Mal wird ihm diese Überzeugung bestätigt. Und in fast jedem Buch, das er dazu liest, berichten anderen Therapeuten und Patienten von ihren guten Erfahrungen und stärken wieder seine Meinung.

Geht es dann dem Patienten nach einigen Monaten oder Jahren doch wieder schlechter, kommt kaum ein Therapeut darauf, dass die Ernährung kurzfristig zwar gut war, langfristig aber schlecht. Seine Bücher verraten ihm das auch nicht.

Nach seinen guten Erfahrungen schließt er folgerichtig außerdem, dass dies überhaupt die beste Ernährung für jeden Menschen auf der ganzen Welt wäre und schreibt oft genug auch selbst gleich noch ein begeistertes Buch dazu.

Ich muss es noch mal betonen: Verstehen Sie mich nicht falsch. Diese Einstellung kann ich sehr gut verstehen. Schließlich war ich selbst 15 Jahre lang ein begeisterter Anhänger. Oft habe ich mit großem Eifer versucht, andere davon zu überzeugen. Dass ich es heute anderes sehe, verdanke ich eher dem Zufall und meinen eigenen Erlebnissen.

Wie kam die vegetarische Ernährung in spirituell orientierten Kreisen zu ihrem guten Ruf?

Ganz kurz nur ein paar Andeutungen: Die meisten spirituellen Lehrer Europas und Amerikas wurden - zumindest in den letzten hundert Jahren, oft aber auch schon davor - von asiatischen Lehren, vor allem indischen, beeinflusst. Besonders in Indien, aber auch in anderen asiatischen Ländern, war schon lange bekannt, dass eine fleischreiche Ernährung die spirituelle Entwicklung behindern kann. Als diese spirituellen Lehren in den Westen kamen, wurde natürlich auch diese Erfahrung hier verbreitet.

Nun muss man wissen, dass diese Erfahrung für sehr viele Menschen in Asien wirklich so stimmt. Denn dort gibt es vor allem Stoffwechseltypen, die durch Fleisch angeregt werden, die dadurch ihre innere Ruhe verlieren können, die dadurch hyperaktiv werden können. Ganz klar, für diese Menschen behindert eine fleischreiche Ernährung die spirituelle Entwicklung. Nach dem Verzehr von Fleisch ist für diesen Stoffwechseltyp an eine tiefgehende Meditation nicht mehr zu denken.

Das bedeutet natürlich noch lange nicht, dass dies für alle Stoffwechseltypen gilt, vor allem nicht für alle in Europa. Im Gegenteil. Es gibt einen Stoffwechseltyp, den Schnellverbrenner, der gerade mit Kohlenhydraten in diesen Zustand kommt und dann nicht mehr gut meditieren kann. Der würde also in seiner spirituellen Entwicklung gehindert, wenn er sich vegetarisch ernährt.

Untersuchungen bestätigen scheinbar die gängige Meinung

Und hier ist der dritte Grund, durch den die vegetarische Ernährung zu ihrem guten Ruf kam: Schließlich sind es nicht nur die eigenen Erfahrungen und die der Patienten, die den Therapeuten von den Vorzügen vegetarischer Ernährung überzeugen. Daneben gibt es seit einiger Zeit wissenschaftliche Untersuchungen, die ebenfalls die Vorzüge der vegetarischen Ernährung zu bestätigen scheinen.

Aber Vorsicht!

Die Untersuchungen sind von falschen Voraussetzungen ausgegangen. Und deshalb mussten sie zu einem falschen Ergebnis kommen. Das Problem ist, dass die Wissenschaftler von vorn herein davon ausgegangen sind, dass es nur eine einzige richtige Ernährung für alle geben müsste.

Wenn ein Forscher unter dieser Voraussetzung eine Untersuchung darüber macht, wie sich die vegetarische Ernährung auf die Gesundheit auswirkt, geht er ganz selbstverständlich davon aus, dass es nur einen Stoffwechseltyp gibt. Er wertet dann seine Ergebnisse statistisch aus und sieht sich nur an, ob diese Ernährung den meisten geholfen hat.

Nehmen wir mal an, eine Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass bei 80% der untersuchten die Umstellung auf eine vegetarische Ernährung dauerhaft eine Gesundheitsverbesserung gebracht hat. Üblicherweise würde der Forscher aus solch tollen Werten folgern, dass diese Ernährung überwältigend gute Resultate für eine vegetarische Ernährung liefert. Und er würde deshalb jedem empfehlen, sich so zu ernähren. Oder?

Aber betrachten wir diese Untersuchung mal aus einer anderen Perspektive!

Wir nehmen an, dass es wirklich unterschiedliche Stoffwechseltypen gibt. Und nehmen wir der Einfachheit halber auch an, es gibt nur zwei Typen: Typ 1, für den eine vegetarische Ernährung gut ist und Typ 2, der ziemlich viel Eiweiß und auch Fleisch braucht und für den vegetarisch nicht gut ist. Und nehmen wir auch an, dass die Bevölkerung zu 80% aus Typ 1 und zu 20% aus Typ 2 besteht.

Jetzt müssen wir doch wohl das Ergebnis der Untersuchung ganz anders sehen. Vor allem können wir nicht mehr mit den üblichen statistischen Methoden herangehen.

Jetzt müssen wir vielmehr sagen: Unser Ergebnis zeigt, dass für 80% eine vegetarische Ernährung gut ist. Für die restlichen 20% ist eine andere Ernährung besser, denn wir haben ja nur bei 80% der Untersuchten eine Verbesserung gesehen. (In Wirklichkeit sind die Zahlenverhältnisse ganz anders und viel komplizierter, weil es mehr als zwei Typen gibt. Das sollte jetzt nur ein drastisches Beispiel zur Verdeutlichung sein).

Aber auf jeden Fall könnte aus diesen Ergebnissen dann nicht mehr geschlossen werden, dass vegetarisch für jeden ideal ist.

Sicher, wenn wir für 80% das Richtige empfehlen und nur für 20% das Falsche, dann ist das schon mal nicht schlecht. Aber 20% sind alleine in Deutschland immerhin 16 Millionen Menschen. Viel besser wäre es doch wohl, wenn wir für jeden das Richtige empfehlen könnten. Auch wenn es nicht für jeden das Gleiche ist.

Wenn wir uns die Untersuchungen über die positive Wirkung der vegetarischen Ernährung bei einzelnen Krankheiten ansehen, erkennen wir auch schnell, dass dabei ein paar Denkfehler gemacht wurden. Oft werden Äpfel mit Birnen verglichen . . .

Hilft vegetarische Ernährung wirklich gegen Herz-Kreislauf-Probleme?

Probleme des Herz-Kreislauf-Systems sind immer noch für die meisten Todesfälle verantwortlich. Oft wird behauptet, dass eine vegetarische Ernährung davor schützen könnte. Aber ist es wirklich so?

Drei Dinge führen vor allem zu Problemen in diesem System: Rauchen, ein zu hoher Cholesterinspiegel und Bluthochdruck.

Rauchen: Es ist zwar richtig, dass unter Vegetariern nur 10% rauchen, während es sonst 37% sind. Aber sie verzichten nicht auf Zigaretten, weil sie Vegetarier sind. Sondern weil sie gut für ihre Gesundheit sorgen wollen. Sie könnten auch als Fleischesser auf Zigaretten verzichten.

Zu hoher Cholesterinspiegel und Bluthochdruck: Richtig ist, dass die Blutfettwerte von Vegetariern besser sind. Dazu trägt - neben anderen Faktoren wie z.B. der Sport - unter anderem bei, dass ihre Nahrung gesündere Fette enthält, die den Anteil ungesunder Blutfette senken können. Deshalb neigen Vegetarier seltener zu Herz-Kreislauf-Problemen.

Auf den ersten Blick erscheinen diese Zusammenhänge einfach und einleuchtend.

Aber inzwischen hat man auch Untersuchungen bei Nicht-Vegetariern gemacht, die ebenfalls dafür gesorgt hatten, dass sie mehr der gesunden Fettsäuren zu sich nehmen. Indem sie zum Beispiel Fleisch von Tieren aus biologisch-ökologischer Weidehaltung oder Wild aßen, die sich beide durch einen besseren Gehalt an den gesunden Omega-3-Fettsäuren auszeichnen.

Oder indem sie Fischsorten aßen, die ebenfalls viel von diesen Omega-3-Fettsäuren enthielten. Oder durch die Einnahme von Fischölen als Nahrungsergänzung dafür sorgten, dass sie ausreichend mit Omega-3-Fettsäuren versorgt wurden.

Und diese Untersuchungen ergaben, dass diese Fleischesser keinesfalls ein höheres Risiko als die Vegetarier hatten. Es kommt eben auf die richtige Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren an.

Diese besonderen Fettsäuren wirken sich neben dem geringeren Körpergewicht und dem vermehrten Sport auch gut auf den Blutdruck aus und helfen so gegen den dritten Risikofaktor, den Bluthochdruck.

Hilft vegetarische Ernährung gegen Krebs?

Auch bei Krebs haben einige Missverständnisse dazu beigetragen, dass die vegetarische Ernährung oft überbewertet wird.

Zum einen ist es bei den meisten Krebsarten wohl sinnvoll, für einige Zeit eine vegetarische Ernährung wie eine Heildiät zur Reinigung und Entschlackung einzusetzen. Das bedeutet aber nicht, dass sie unbedingt für jeden Ernährungstyp länger als ein paar Monate bei Krebs sinnvoll ist. Das hängt wieder vom Stoffwechseltyp ab.

Zum anderen hat eine vegetarische Ernährung gegenüber einer schlechten Durchschnittskost viele Vorteile. Aber hier werden wieder Äpfel mit Birnen verglichen. So schützt zum Beispiel der höhere Gehalt an Faserstoffen seiner Nahrung den Vegetarier besser vor Darmkrebs. Aber wenn sich ein moderater Fleischesser vollwertig ernähren würde, könnte er auch genügend Faserstoffe aufnehmen.

Vegetarier nehmen mehr Vitamine, Mineralien, Enzyme und andere Mikronährstoffe zu sich und schützen sich so besser gegen Krebs.

Das liegt aber weniger daran, dass sie kein Fleisch essen, sondern daran, dass sie mehr Rohkost, Gemüse, vollwertige Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungen zu sich nehmen.

Ähnliches gilt auch für viele andere Faktoren wie Rauchen, Alkohol, mangelnder Sport oder Übergewicht, die alle auch eine Rolle bei der Krebsentstehung spielen können. Vegetarier leben gesünder und haben damit nicht so oft ein Problem. Aber mit Fleischkonsum hat dies auch nichts zu tun.

Ist fleischlos bei Gicht unbedingt besser?

Es sind vor allem die Purine, die Gicht auslösen können. Da einige Fleischsorten (wie Innereien) und einige Fischsorten (wie Ölsardinen, Forellen und Anchovis) sehr purinreich sind, sollte man meinen, eine vegetarische Ernährung würde bei Gicht auf jeden Fall helfen. Das ist aber nicht unbedingt so.

Dazu noch mal ein Zitat: "Vegetarier verzehren größere Mengen an Getreide und oft auch an Hülsenfrüchten, so dass bei ihnen ebenfalls eine nennenswerte Purinzufuhr zu erwarten ist. Ferner müssen bei einer vegetarischen Ernährung größere Mengen an Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft verzehrt werden, um den Nahrungsenergie- und Proteinbedarf zu decken, wodurch gleichzeitig der Purinanteil der Nahrung zunimmt. Die vegetarische Kost ist demnach nicht zwangsläufig purinarm."

"Auch der bei den meisten Vegetariern übliche geringere Alkoholkonsum steht mit dem selteneren Auftreten der . . . Gicht in Zusammenhang. Das Meiden alkoholischer Getränke kann zu einer wesentlichen Verminderung der alimentären Purinzufuhr beitragen, da nicht-vegetarisch ernährte Männer bis zu 15% der Nahrungspurine in Form von alkoholischen Getränken, insbesondere Bier, aufnehmen. Neben dem Meiden von Alkohol ist bei Vegetariern die bedarfsgerechte Nahrungsenergiezufuhr und die geringere Prävalenz von Übergewicht Ursache für die niedrigeren Harnsäureblutwerte." (aus "Vegetarische Ernährung", C. Leitzman, Andreas Hahn, S. 317).

Also selbst in diesem Fall ist es nicht unbedingt die vegetarische Ernährung, die Gichtfreiheit garantiert.

Ist vegetarische Ernährung grundsätzlich gesünder?

Auch hierzu wieder ein Zitat: "Vegetarische Kostformen können das Risiko chronischer Erkrankungen mindern. Dies gilt jedoch nur für eine wohl geplante und hinsichtlich des Nährstoffgehalts adäquate vegetarische Ernährung. Ungünstig zusammengestellte Kostformen bergen dagegen das Risiko der Unterversorgung mit Eisen, Zink sowie Vitamin D und B12. Die Heidelberger Vegetarierstudie verdeutlicht durch vier anämiebedingte Todesfälle, die ausschließlich bei konsequent vegetarisch ernährten Probanden auftraten, dass mit vegetarischen Kostformen zwar prinzipiell genügend dieser Nährstoffe zugeführt werden können, in der Praxis aber teilweise mit unzureichender Versorgung gerechnet werden muss.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Vegetarier nicht nur seltener an verschiedenen Zivilisationskrankheiten leiden, sondern auch eine höhere Lebenserwartung aufweisen. Es wäre allerdings falsch, dies nur mit dem Meiden von Fleisch und Fleischprodukten zu begründen. In der vielschichtigen Krankheitsentstehung spielen die geringe Fett- und Cholesterinzufuhr, die höhere Aufnahme an ungesättigten Fettsäuren, an komplexen Kohlenhydraten und Ballaststoffen zwar eine wesentliche Rolle, von ebenso großer Bedeutung ist jedoch die allgemeine Lebensführung in einem auf Gesunderhaltung ausgelegten Gesamtkonzept.

Die alleinige Betrachtung von Ernährungsweise und Mortalität ist problematisch. In jedem Fall müssen unter anderem auch genetische Determinanten, Lebensgewohnheiten, Körpergewicht, körperliche Betätigung, Nikotin- und Alkoholkonsum sowie Schlafdauer als mögliche Einflussfaktoren mitberücksichtigt werden. Auch die Umweltbedingungen sind von großer Bedeutung für die Lebenserwartung des Menschen." (aus "Vegetarische Ernährung", C. Leitzman, Andreas Hahn, S. 321 f.)

Dies könnte man auch so ausdrücken: Vegetarier sind gesünder und leben länger. Aber nur, wenn sie ihre Ernährung richtig zusammenstellen. Und vor allem sind sie gesünder und leben länger, weil sie sich in Bezug auf viele Faktoren gesünder verhalten. Nicht unbedingt nur, weil sie kein Fleisch essen.

Vegetarische Ernährung ist nicht die einzige gesunde Ernährung

Wenn die Gesundheit der Vegetarier mit der vom durchschnittlichen deutschen Ottonormalverbraucher verglichen wird, schneidet der Vegetarier also viel besser ab. Aber der Vergleich ist unfair, wie wir auf den vorherigen Seiten gesehen haben, wenn man nur die Unterschiede beim Fleischverzehr heranzieht. Viele Vorteile für eine vegetarische Ernährung hängen also nicht direkt mit dem Fleischverzicht zusammen.

Vergleichen wir statt dessen lieber eine gute vegetarische Ernährung mit einer guten Fleischernährung.

Wie wäre es, wenn ein Fleischesser sich so gut um seine Gesundheit kümmern würde wie die meisten Vegetarier? Keine Zigaretten, kaum Alkohol, kein Zucker, fast nur vollwertige Nahrungsmittel, gut gekaut, genug Sport, gute Nahrungsergänzungen, und so weiter. Und nur bestes Fleisch, aus biologisch-ökologischer Zucht oder aus einwandfreien Wildbeständen. Und Fisch mit guten Fettsäuren.

Zugegeben, der Vergleich ist schwierig. Zumal es dazu wohl noch keine Studie gibt. Zumindest kenne ich keine.

Aber wir können zumindest auf zwei Arten von Erfahrungen zurückgreifen. Zum einen gibt es durchaus auf der Welt Volksgruppen, die sich über Jahrtausende mit Fleisch und Fisch - zum Teil überwiegend damit - ernährt haben. Das klassische Beispiel sind wohl die Eskimos. Ihnen blieb bei dem in ihrer Umwelt vorherrschenden Nahrungsangebot nichts anderes übrig, als sich über Jahrhunderte vorwiegend von Fleisch und Fisch zu ernähren.

Trotzdem wurde immer wieder in Untersuchungen festgestellt, dass die Eskimos auch bei dieser Ernährung sehr gesund waren und keineswegs unter den Krankheiten litten, die üblicherweise einer fleischreichen Ernährung vorgeworfen werden.

Die Eskimos sind zwar ein extremes Beispiel, aber ähnliche lassen sich auch in anderen Volksgruppen finden. Oft ist es ja so, dass die Ernährung um so fleisch- und fischreicher wird, je näher zu den Polen die Menschen leben. Je länger und kälter die Winter sind, um so mehr war man bis vor kurzem von diesen Nahrungsmitteln abhängig. Ohne dabei notwendigerweise kranker zu sein als in wärmeren Zonen lebende Menschen, die sich eher vegetarisch ernähren konnten.

Ganz offenbar hat über Jahrhunderte eine Anpassung an das vorherrschende Nahrungsmittel-Angebot stattgefunden. Diese Anpassung hat die unterschiedlichen Stoffwechseltypen herausgebildet. Nachdem sich dann die verschiedenen Typen gebildet haben, können und müssen sie sich nach wie vor ihrem Typ entsprechend ernähren, um gesund zu sein.

Beweise gibt es genug

Das stoffwechselspezifische Ernährungsprogramm kann jedoch noch auf etwas anderes zurückgreifen, um zu belegen, dass es unterschiedliche Stoffwechseltyp gibt: Die Erfolge mit über 30.000 Krebspatienten, die sich entsprechend ihrem Stoffwechseltyp ernährt haben. Und viele von ihnen haben unter anderem Fleisch und Fisch gegessen, weil es für ihren Typ richtig war. Und wurden ebenso gesund wie andere, die sich vegetarisch ernährten, weil das wiederum für deren Typ richtig war.

Dr. Kelley und nach seiner Pensionierung sein Schüler William Wolcott haben in den letzten 25 Jahren nämlich eine Methode entwickelt, mit der es leicht und zuverlässig möglich ist, den individuellen Stoffwechseltyp zu bestimmen. Und haben diese Methode vor allem zum Nutzen dieser über 30.000 Patienten umgesetzt.

Das Ergebnis der Typenbestimmung verrät nicht nur, ob für diese Person eine vegetarische Ernährung besser als eine mit Fleisch wäre. Sie verrät, welche Nahrungsmittel konkret für den jeweiligen Typ ideal sind, welche Anteile an Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten am besten die Gesundheit fördern. Und welche Nahrungsmittel gemieden werden sollten.

Daneben erlaubt sie es außerdem, Nahrungsergänzungen genau für den individuellen Bedarf zusammenzustellen und so in bisher nicht gekannter Wirksamkeit die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen.

Die Erfahrungen haben immer wieder bewiesen: Krebspatienten, die diese für ihren individuellen Stoffwechseltyp zusammengestellten Empfehlungen befolgen, werden oft sogar dann noch gesund, wenn sie von ihren Ärzten schon aufgegeben wurden.

Dabei kommt es wirklich vor allem darauf an, dass die Ernährung zum eigenen Typ passt. Nicht darauf, ob sie Fleisch enthält oder nicht. Wer auf Grund seines Stoffwechseltyps Fleisch braucht, wird nur damit gesund werden oder bleiben. Wer auf Grund seines Typs vegetarisch ernährt werden sollte, wird nur so seine Gesundheit fördern.

Es kommt auf den Typ an.

Sicher, diese Erfahrungen sind rein empirisch und genügen nicht den gängigen wissenschaftlichen Ansprüchen. Es wurde keine randomisierte Doppelblindstudie durchgeführt. Aber die Ergebnisse sind so eindeutig, dass sich daraus keine anderen Schlüsse ziehen lassen.

Die Erfahrungen belegen eindeutig:
 

Es gibt unterschiedliche Stoffwechseltypen

Jeder Stoffwechseltyp kann nur zu optimaler Gesundheit finden, wenn er sich nach seinem individuellen Bedarf ernährt

Jeder Nährstoff und jedes Nahrungsmittel wirkt sich je nach Stoffwechseltyp unterschiedlich aus. Was dem einen hilft, schadet dem anderen


Wie lässt sich der Stoffwechseltyp feststellen?

Einzelheiten über das praktische Vorgehen bei der Bestimmung Ihres Ernährungstyps finden Sie im Artikel Gesünder mit dem Synergie-System, an dessen Ende sich Details über die Praktischen Schritte zur Gesundheit finden.

Und nähere Einzelheiten, wie wahrscheinlich es ist, dass Sie sich ohne Probleme vegetarisch ernähren können, finden Sie am Ende des Artikels Die Ernährungstypen und das Synergie-System

Ein Ausweg aus dem Dilemma

Es kann selbstverständlich sein, dass sich nach der Bestimmung Ihres Stoffwechseltyps herausstellt, dass Sie sich bisher falsch ernährt haben, obwohl Sie schon lange vegetarisch essen. Nach unseren Erfahrungen ist das zwar recht selten. Die meisten Vegetarier, die sich mit dieser Ernährung seit langem ernährt haben, sich dabei wohl fühlen und ziemlich gesund sind, können mit diesem Test bestätigen, dass sie im Prinzip die richtige Ernährung gewählt haben.

Dann kann das stoffwechselspezifische Ernährungsprogramm trotzdem zusätzliche wertvolle Empfehlungen geben, wie sie sich bei diesem Profil optimal ernähren und welche Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungen ideal sind. Aber zumindest war die Ernährung grundsätzlich schon richtig.

Was aber, wenn sich bei dem Test herausstellt, dass Sie im Grunde eine ganz andere Ernährung mit ganz anderen Nährstoffen brauchen, um Ihre Gesundheit optimal zu fördern?

Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Sie können entweder Ihre Ernährung umstellen und unter anderem gutes Fleisch und guten Fisch in Ihre Ernährung aufnehmen. Das wäre für Ihre Gesundheit am besten. Oder Sie können die zweite Möglichkeit nutzen, die zum stoffwechselspezifischen Ernährungsprogramm entwickelt wurde.

Denn es gibt es trotz aller Argumente einige Vegetarier, die sich aus durchaus anerkennenswerten Gründen weiter vegetarisch ernähren wollen. Selbst wenn sie damit ihre Gesundheit gefährden. Für die gibt es jetzt eine Lösung.

Es gibt eine Kompromisslösung, wie Sie Ihren Prinzipien trotzdem treu bleiben können. Ich möchte Ihnen eine Möglichkeit zeigen, wie Sie im Rahmen dieser Vorgaben das Beste für Ihre Gesundheit tun können. Es ist nicht ganz so ideal wie mit Fisch und Fleisch. Aber es ist tausendmal besser als ohne diese Möglichkeiten.

Nahrungsergänzungen zur Lösung des Dilemmas

Es gibt nämlich Nahrungsergänzungen, in denen sich die für Sie geeigneten Nährstoffe in konzentrierter Form finden. Noch dazu sind sie rein vegetarisch und so natürlich wie möglich. Trotzdem liefern sie eine Vielzahl der wichtigsten Nährstoffe.

An erster Stelle sind hier einige stoffwechselspezifische Nahrungsergänzungen zu nennen. Nahrungsergänzungen, die speziell auf die verschiedenen Stoffwechseltypen abgestimmt wurden. Sie enthalten alle wichtigen Vitamine und Mineralien in der jeweils idealen Menge für Ihren Typ.

Sie sind zwar völlig vegetarisch. Trotzdem sind sie so zusammengestellt, dass sie einen Großteil der nötigen Nährstoffe liefern. Und mindestens genauso wichtig: Diese Nahrungsergänzungen fördern entscheidend das Stoffwechselgleichgewicht, trotzdem sie rein vegetarisch sind.

Neben diesen speziellen Nahrungsergänzungen gibt es vor allem zwei Stoffe, die ebenfalls wichtige Nährstoffe liefern und so helfen, Fleisch und Fisch so weit wie möglich zu ersetzen.

Zum einen Spirulina, und zwar in einer besonderen Form.

Leider gibt es wenige Pflanzen, die ähnliche Nährstoffe wie Fleisch oder Fisch bieten. Spirulina ist zum Glück eine rühmliche Ausnahme. Es ist nicht nur reich an sehr gut verwertbarem Eiweiß. Spirulina bietet auch andere wichtige Nährstoffe wie z.B. Vitamin B12, das sonst nur selten in pflanzlicher Nahrung zu finden ist.

Daher ist es speziell für Vegetarier eine akzeptable Möglichkeit, ihren Nährstoffbedarf auch ohne Fleisch, Geflügel, Eier und Fisch einigermaßen zu decken. Auf jeden Fall wesentlich besser als eine vegetarische Ernährung ganz ohne Spirulina.

Wegen seines sehr hohen Eiweißgehalts (und seines gegenüber Fleisch sehr niedrigen Wassergehalts) enthalten 28g Spirulina so viel Eiweiß wie 100g Fleisch. Da manche Stoffwechseltypen jedoch auch sehr viel Kalzium brauchen, empfehlen wir für diese statt reinem Spirulina ein besonderes, mit einer kalziumreichen Meeresalge angereichertes Spirulina.

Neben Spirulina sollten besonders manche Vegetarier mit bestimmten Stoffwechseltypen zusätzlich für eine ausreichende Zufuhr an guten Fetten sorgen. Die beste Möglichkeit ist sicher die Verwendung eines ausgezeichneten Fischöls, das besonders reich an den sehr wichtigen Omega-3-Fettsäuren ist. Achten sollten Sie darauf, dass Sie ein stabiles Fischöl kaufen, das reichlich natürliche Antioxidantien enthält.

Wer jedoch als strikter Vegetarier auch kein Fischöl verwenden will, sollte ein möglichst gutes, frisches Leinöl aus nicht-genverändertem Leinsamen wählen. Auch dort findet sich bestimmte Omega-3-Fettsäuren.

Wenn Sie mehr über diese Nahrungsergänzungen wissen möchten oder Fragen zu diesem Thema haben, können Sie uns entweder anrufen unter Tel. 06158 - 9163 66, oder uns unter dem Punkt Schreiben Sie uns eine Mail senden.

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Praktische Schritte zur Gesundheit
Einzelheiten über das praktische Vorgehen bei der Bestimmung Ihres Ernährungstyps finden Sie im Artikel Gesünder mit dem Synergie-System, an dessen Ende sich Details über die Praktischen Schritte zur Gesundheit finden.

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